Wie kann ich mein Gebetsleben verbessern? Teil 2: Mit Gebetslisten beten

Wie kann ich mein Gebetsleben verbessern? Listen mit Namen und Anliegen können helfen dein Gebetsleben reich zu machen! Warum nicht mal Gebetslisten ausprobieren?

Gebetslisten
Pixabay, freie Verwendung

Im ersten praktischen Tipp, um das Gebetsleben zu bereichern, ging es darum mit Hilfe der Bibel zu beten. Dadurch bekommen die Gebete ganz neue, oft unerwartete Inhalte. Bei dem Tipp in diesem Artikel geht es darum regelmäßig für bestimmte (alte/wichtige) Gebetsanliegen zu beten.

1. Grundsätzliches zum Beten mit Gebetslisten

1.1 Warum sollte ich Listen für meine Gebete verwenden?

Ist es nicht komisch mit einer Liste zu beten? Zunächst mag es für dich vielleicht merkwürdig erscheinen. Aber so ist es mit allem Neuen. Man muss sich zunächst daran gewöhnen. Manche neuen Dinge sind gut 😉 Für manche undisziplinierten oder „freiheitsliebenden“ Charaktere ist es sicher herausfordernd mit Listen zu beten. Aber gerade für diese kann es eine enorme Hilfe sein!

Wenn wir mit Listen beten, dann bedeutet dass, dass wir unser Gebetsleben ernst nehmen. Genauso wie wir alles andere wichtige im Leben gut vorbereiten und für umfangreiche Aktionen Listen anlegen, genauso kann man es auch für die Gebete tun!

Oft sagen wir zu oder wollen von uns aus für einen Menschen oder für ein bestimmtes Anliegen beten und vergessen es einfach. Damit das nicht passiert, kann man seine Gebetsanliegen in Listen sammeln! Wenn man in vielen unterschiedlichen Kontexten engagiert ist, dann wird es einfach unmöglich an alle Menschen und Details zu denken. Vor allem mein Gehirn ist stark begrenzt und Listen helfen enorm.

Durch Listen bekommt das Gebet eine große Weite und große Tiefe. Viele wichtige Anliegen und Menschen werden nicht vergessen und gleichzeitig kann man auch sehr konkret für bestimmte Anliegen und Personen beten. Häufig bekommt man dann dazu auch gute konkrete Gedanken und Impulse während des Gebets.

Ich habe angefangen diese Methode auszuprobieren und lade dich auch dazu ein!

1.2 Wie sollte ich diese Methode nicht verwenden?

Man sollte sich davor hüten, sich durch diese Methode „geistlicher“ oder besser zu fühlen. Indem man für „alles“ oder für die „wichtigen“ Dinge gebetet hat und nichts vergessen hat, entsteht auch nicht automatisch ein geistliches Gebetsleben. Diese Methode kann kein geistliches Gebetsleben garantieren oder sicherstellen. Das kann keine Methode! Nur durch eine intakte Gottesbeziehung entsteht geistliches Gebet!

Dann besteht bei Listen die Gefahr, dass man mechanisch die Liste „abbetet“, um seine „Aufgabe“ erledigt zu haben. Aber das ist auch ein grundsätzliches Problem, dass wir häufig nur beten um gebetet zu haben. D.h. Listen könnten die Gefahr noch verstärken, aber selbst „freie“ Gebete sind in der Praxis häufig nur immer dieselben vorgetragenen Worte. Entscheidend ist, mit welchem Herz man für die Dinge auf der Liste betet. Das muss man selbst immer wieder selbstkritisch prüfen.

Da es beim Gebetsleben vor allem um unsere Gottesbeziehung geht, ist es auch nicht zwingend notwendig jeden Tag bestimmte Listen abzubeten. Sie sollen das Gebetsleben bereichern und nicht versklaven! Ich kann jeden Tag in meiner stillen Zeit entscheiden, ob ich die Listen verwende oder meine Gebetszeit mit anderen Inhalten fülle.

2. Wie kann ich mein Gebetsleben mit Listen strukturieren?

Wenn du diese Methode ausprobieren willst, musst du zunächst persönliche Gebetsanliegenlisten anlegen.

2.1 Welche Listen mit Gebetsanliegen sollte ich anlegen?

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten diese zu erstellen. Man könnte jeweils eine Liste anlegen für …

  • Andere Gemeinden (im Ort, deutlandweit oder global)
  • Gemeindeälteste
  • Gemeindemitarbeiter
  • Gemeindemitglieder
  • Gemeindegruppen bzw. Gemeindegruppenteilnehmer
  • Menschen, die man für Jesus gewinnen möchte
  • Familienanliegen
  • Verwandte
  • Freundesanliegen
  • Notleidende
  • Wichtig gewordene Gebetsanliegen
  • usw.

Entscheide zunächst, welche Listen du anlegen möchtest. Ich empfehle dir Gebetslisten für folgende Bereiche anzulegen:

  1. Eine Sammlung an Gebetsanliegen für dich und deine Familie
  2. Eine Liste mit allen akuten Anliegen von allen restlichen Mitmenschen
  3. Eine Namensliste deiner Gemeindedienstbereiche (z.B. alle Jugendlichen, wenn du Jugendleiter bist)
  4. Eine Liste mit Personen, die gerettet werden sollen
  5. Eine Sammlung von generell wichtigen Gebetsanliegen wie z.B. für die Regierung, für Heiligung, etc. – optimal mit den konkreten Bibelversen vor Augen z.B. 1Tim 2,1-2

Diese Listen lassen sich natürlich nach und nach erweitern. Manchmal ist es auch sinnvoll eine weitere Liste zu erstellen.

2.2 Wie bete ich durch diese Gebetslisten?

Wenn du dir Listen erstellt hast, solltest du dir überlegen mit welchem System du diese Listen im Gebet gebrauchst, denn es ist schwierig alle Listen täglich oder auf einmal durchzubeten. Für die meisten ist es besser sich einen Wochenplan mit verschiedenen Listen an verschiedenen Tagen zu machen. Da aber manche Listen sehr lang und wichtiger, als andere sind, habe ich manche Listen auf mehrere Tage verteilt und manche Listen vollständig an mehreren Tagen auf dem Programm.

Warum nicht einen Wochenplan für deine Gebetslisten bzw. das Gebetsleben erstellen? Bildquelle: pixabay, freie Verwendung

Nochmal mit meinem persönlichen Beispiel: Ich versuche täglich für die persönlichen & familiären Gebetsanliegen zu beten. Diese Liste kommt vollständig täglich dran. Dagegen ist die Gemeindemitgliederliste und die Jugendliste auf mehrere Tage und Wochen gesplittet und es kommen an den unterschiedlichen Tagen nur ein paar Namen aus diesen Listen dran. Die Liste mit den akuten Anliegen von meinen Mitmenschen kommt mindestens einmal wöchentlich dran und dann gibt es Listen (z.B. Übersicht verschiedener Gemeindebereiche), die ich einfach drannehme, wenn mir danach ist.

3. Hast du Erfahrungen mit dem Beten mit Gebetslisten?

Mich würde es sehr interessieren, ob du Erfahrungen mit dieser Methode hast! Und wie sehen deine Gebetslisten aus? Bitte schreib hier unten einfach einen Kommentar.

Oder willst du diese Methode mit mir ausprobieren? Ich würde mich sehr freuen, wenn dein Gebetsleben bereichert und verbessert wird!

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3 Antworten

  1. KleoMa sagt:

    Hallo Viktor,

    Ich kann dazu die App PrayerMate empfehlen. Man kann unterschiedliche Listen erstellen und sogar Gebetsanliegen bestimmten Tagen zuweisen. Dazu können sogar Gruppen Listen erstellt werden und die geteilt werden können. Super umfangreich.
    Die App ist allerdings aktuell nur auf Englisch.

  2. Thomas sagt:

    Was mir bisher noch fehlt ist: Zu wem bete ich?

    Gerade in Deutschland ein aktuelles Thema weil hier viel Verwirrung herrscht.

    Gebetet wird in der Bibel ausschließlich zu Gott. Oder anders genannt zu dem Vater.

    Häufig wird das Wort Anbetung mit Gebet verwechselt, da ja das Wort beten darin steckt. Allerdings steckt das Wort nur in der deutschen Übersetzung darin, nicht in den Ursprunssprachen an und für sich. Es bedeutet wörtlich übersetzt sich nieder werfen. Dies wird zwar auch zum Gebet gemacht aber nicht nur. Auch zur Ehrerbietung, im Alten Testament sogar häufig auch gewöhnlichen Menschen gegenüber (z. B. Moses seinem Schwiegervater gegenüber). Allein Gott der Vater wird in der Bibel angebetet, sich vor ihm niedergeworfen wenn er nicht selbst körperlich anwesend ist.

    Ein zweite Verwechslung von Gebet ist, dass das Anrufen des Namen des Herrn (so laut Übersetzung) Jesus als Gebet zu Jesus verwechselt wird. Das anrufen, man könnte es auch mit nennen übersetzen oder an etwas appelieren, sich auf etwas berufen. Man beruft sich im Gebet auf Jesus, wir beten im Namen Jesu Christi, allerdings geht das Gebet an Gott den Vater durch Jesus Christus. Als Stephanus zu Jesus betet, während er gesteinigt wird, wird auch genau dieses Wort verwendet und eigentlich nicht, das für beten. Im Grunde betet er hier also nicht sondern ruft (das rufen steckt wortwörtlich im entsprechenden griechischem Wort) zu dem Herrn Jesus, den er ja direkt sieht. Dies lässt sich also auch nicht als Beispiel für ein Gebet zu dem Herrn Jesus nehmen.

  3. Ruth Metzger sagt:

    Ich bete auch mit Gebetslisten. Es sind Anliegen, für die ich eine „Gebetsverantwortung “ empfinde, hauptsächlich meine Gemeinde, meine Familie, Freunde und Kollegen, Abgeirrte und Sorgenkinder, die verfolgten Brüder und Schwestern in verschiedenen Ländern, Missionare, aber auch Regierungen, christliche Verlage und auch einige Blogger-Brüder und -Schwestern ;). Da es viele Anliegen sind, habe ich sie über die Woche verteilt. Ich sehe mein Beten als Audienz bei Gott oder auch wie ein Mitarbeitergespräch mit dem Chef, wo man auch all die schwierigen Themen ansprechen darf. Oft passiert es dann auch, dass ich merke: Hier musst du mal nachhaken, wie es aktuell läuft. Wenn irgend möglich, plane ich mein Gebet als festen Termin. Wenn ich merke, dass mein Beten ein mechanisches Aufgaben-Abspulen wird, dann bitte ich den Herrn um neue Herzensbeteiligung. Er schenkt uns das gerne; er weiß ja, dass wir ihm immer nur bringen können, was er uns zuvor geschenkt hat.

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