Christus im Alten Testament – Jesus in 1. Mose 3
Christus ist auffallend oft im Alten Testament zu finden. In diesem Artikel geht es um Jesus in 1. Mose 3 – dem Sündenfall.
Wer den ersten Teil (Jesus in 1. Mose 1) und zweiten Teil (Jesus in 1. Mose 2) nicht kennt, sollte sich zuerst diese Teile durchlesen, bevor es hier mit Jesus in 1. Mose 3 weitergeht 😉
Du solltest es vielleicht auch erstmal selbst versuchen Jesus in 1. Mose 3 zu finden? Hier sind meine Funde:
1. Die Versuchung von Jesus (1. Mose 3,1-6)
Adam und Eva wurden wie Jesus vom Teufel versucht (Matthäus 4,1-11; Markus 1,12-13; Lukas 4,1-13). Doch Adam und Eva bilden hier den Antitypus zu Jesus! Es gibt einige gegensätzliche Personen zu Jesus.
Während Adam und Eva Gottes Wort preisgeben, hält Jesus an Gottes Wort fest: Es steht geschrieben! Wo Adam und Eva mehr sein wollen, als sie sind, ist Jesus bereit den Leidensweg zu gehen. Adam und Eva sind ungehorsam. Jesus war vollkommen gehorsam (vgl. Johannes 8,48).
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.
Hebräer 4,15 – Luther1984. Vgl. Hebräer 2,17-18
Darum kann er sich auch für unsere Sünden verwenden! Halleluja!
2. Jesus geht im Garten spazieren (1. Mose 3,8)
Das muss einem auffallen:
Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging [wandelte], als der Tag kühl geworden war.
1. Mose 3,8
Gott ist nicht materiell – er ist Geist. Wie kann er dann hörbar im Garten rumlaufen? Und wie kann man sich vor dem allgegenwärtigen Gott verstecken?
Die Erklärung, hier liege eine Anthropomorphismus (nur menschliche Sprache) vor, reicht an dieser Stelle nicht für mich aus. Hier muss Jesus durch den Garten spaziert sein und sie gnädig gerufen haben.
Gott versprach, dass er mitten unter seinem Volk wandeln will:
Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.
3. Mose 26,12. Vgl. 5. Mose 23,14-15
Jesus ist schließlich wieder leibhaftig unter uns Menschen gewandelt! Denn ich glaube, dass er das auch schon im Garten Eden tat.
3. Jesus ruft gnädig (1. Mose 3,9+11)
Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?
1. Mose 3,9 (Elberfelder)
Der erste Ruf Gottes nach dem Menschen geschah sicherlich schon durch Jesus, so wie es letztlich sein sollte.
Gott wusste, wo Adam und Eva waren. Aber er rief sie. Durch das Rufen und Nachfragen (siehe 3,11) hatten Sie die Möglichkeit sich Gott zu stellen und um Vergebung zu bitten. Das Rufen war Gnade.
Hier in 1. Mose 3,9 + 11 sehen wir Jesus gnädiges Rufen wie zur Zeit seines irdischen Lebens! Er ermöglicht ihnen die Buße, aber sie haben nicht gewollt.
Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Matthäus 4,17
Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!
Matthäus 23,37
4. Jesus ist der verheißene Nachkomme (1. Mose 3,15)
Dieser Bibelvers enthält die erste direkte Weissagung über den Messias und wird deshalb das Protoevangelium genannt:
Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.
1. Mose 3,15 (Elberfelder)
Die verheißene gute Nachricht dieses Verses, ist ein Sieg über den Satan. Während Adam und Eva und alle kommenden Generationen der Versuchung unterlagen und sündigten, sollte eines Tages ein Nachkomme kommen, der über den Teufel siegt!
Die Parallelen zu Jesus sind offensichtlich:
- „ihrem Nachkommen“: Ähnliche wie in den Verheißungen an Abraham (1. Mose 22,18 ) wird ein besonderer Nachkomme angekündigt. Die Auseinandersetzung findet in einer einzelnen Person ihren Höhepunkt. Dieser Nachkomme ist eindeutig Jesus (vgl. Galater 3,16; 4,4).
- „dir den Kopf zertreten“: Jesus hat durch seinen Tod und die Auferstehung über Tod, Hölle und Teufel gesiegt (Kolosser 2,15; Hebräer 2,14-15) und wird den Teufel vollständig vernichten (Römer 16,20 – im Wortlaut wie 1. Mose 3,15; 1. Johannes 3,8; 5,5; Offenbarung 12,9-13; 20,10). Diese „zertreten“ ist im Gegensatz zum Stich in die Verse endgültig tödlich.
- „du wirst ihn in die Ferse stechen“: Dieser Teil spricht offen von Schmerzen und Leiden für den verheißenen Retter! Jesus musste den Kelch des Leids bis zuletzt trinken und dem Bösen ausgeliefert werden. Die Formulierung „in die Ferse stechen“ passt nicht nur zum Bild der Schlange, sondern macht auch die enge Verbindung von Jesus Leiden und seinem Sieg über den Teufel deutlich! Vgl. Lukas 22,53; Hebräer 5,7
5. Jesus ist die Lösung für den Fluch der Sünde (1. Mose 3,16-19)
Die Folgen des Ungehorsam gegenüber Gott sind katastrophal. Das ganze Leben des Menschen und seine Umwelt werden durch den Fluch der Sünde in Mitleidenschaften gezogen:
16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein. 17 Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
1. Mose 3,16-19 (Luther 1984)
Die hier genannten Folgen sind so gravierend, dass die Menschheit sich seitdem nach Rettung und Erlösung sehnt! Wer kann helfen?
Die Hoffnung wurde schon häufig in bestimmte Menschen gesetzt. So auch in 1. Mose 5,29. Doch egal wer geboren wird und welcher König oder Herrscher kommt – letztlich versagen alle und können den Fluch der Sünde nicht brechen.
Nur in Jesus wird der Fluch der Sünde überwunden!
20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. (…) 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Römer 8,20-23+32
In der Herrlichkeit bei Christus ist der Fluch überwunden:
und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!
Offenbarung 21,4-5
6. Gott schafft Sühne für Adam und Eva (1. Mose 3,21)
In 1. Mose 3,21 wird uns etwas merkwürdiges berichtet:
Dann bekleidete Jahwe, Gott, Adam und seine Frau mit Gewändern aus Fell
1. Mose 3,21 (Neue evangelistische Übersetzung)
Die Menschen haben gesündigt und erkannten ihren gefallenen Zustand auch körperlich (1. Mose 3,7). Doch Gott kennt die Lösung. Um Gewänder aus Fell zu machen, braucht es Tiere. Gott tötete Tiere, um die Scham und Schuld der Menschheit zu bedecken! Es war das allererste Töten und Sterben.
Ebenso musste Jesus, das Lamm Gottes, auch für unsere Scham und Schuld stellvertretend sterben, um sie zu bedecken. Gott sorgt selbst für die Sühnung unserer Sünde. Wir können das nicht. Das stellvertretende Sterben der Tiere für uns ist ein Vorschatten von Jesus stellvertretenden Tod.
Das Bild der Gewänder für unsere Gerechtigkeit gibt es häufig in der Bibel:
Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,
Jesaja 61,10
Vergleiche diesen Gedanken mit Römer 13,14; 2. Korinther 5,21 und vor allem die weißen Gewänder in Offenbarung 4,4 und 7,9-14:
Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern (…) 13 Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? 14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind’s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.
Offenbarung 7,9+13-14
Weiteres zu Jesus in 1. Mose 3
Wenn du noch weitere Hinweise für Jesus in 1. Mose 3 findest, dann schreib mir bitte einen Kommentar. Gerne kannst du auch deine Gedanken zu den genannten Hinweisen schreiben oder Fragen stellen.
Ich freue mich auf den nächsten Teil: Jesus in 1. Mose 4.