Was will Gott eigentlich von mir?
Es gibt den christlichen Glauben betreffend so viele Ansichten, Lehren und Themen! Da kann man schnell den Überblick verlieren und sich fragen: Was will Gott eigentlich von mir? Was ist das Wichtigste und das Entscheidende? In diesem Artikel erfährst du, worauf es Gott wirklich ankommt. So bekommst du einen klaren Blick!
1. Es ist leicht den Überblick zu verlieren
Egal ob man Christ ist oder nicht und ob man auf einer Bibelschule war oder Theologie studiert hat. Die Fülle an Informationen zum christlichen Glauben kann einen leicht überfordern und vor lauter Bäumen, den Wald nicht mehr sehen lassen. Und leider verlieren sich unzählige Christen in Randthemen und Unwichtigem. Wenn man nur wüsste, worum es im christlichen Glauben wirklich geht…
Gebet, Nächstenliebe, Gottesdienst, Mission, Dankbarkeit, Bibellesen usw. – sind das nicht alles wichtige Themen bezüglich Gottes Willen? Will Gott nicht auch Anbetung, Freude, Geduld, Freiheit, Glaube, Einheit, Großzügigkeit, Heilung… Oha. Diese Liste lässt sich lange fortsetzen. Aber was ist das Zentrale? Was ist das Wichtigste?
Viele Gemeinden und Denominationen haben ihre Lieblingsthemen gefunden. Zum Beispiel sind für viele Pfingstler die Geisteswirkungen besonders wichtig und für viele Baptisten die Glaubenstaufe. Und auch einzelne Christen haben ihre Lieblingsthemen. Manche sind Israelfans und andere Offenbarungsfreaks. Es gibt die „Mit-Gott-kannst-du-alles-erreichen-Propheten“, die „Anbetungshippis“ und die „Wo-ist-dein-soziales-Engagement-Mahner“. Du verstehst worauf ich hinaus will.
Viele Themen sind wichtig und es ist wichtig, dass sich viele Christen in bestimmten Themen besonders gut auskennen und z.B. gegen Abtreibung oder Pornografie engagieren. Doch wo ist die Schnittmenge und worum geht es insgesamt? Was ist das große Ganze? Was will Gott eigentlich von mir? Es ist leicht den Überblick zu verlieren.
2. Was will Gott zusammenfassend?
Wenn man die Bibel, Gottes Offenbarung, danach fragt, was Gott zusammengefasst eigentlich will, dann findet man viele spannende Aussagen. Jedes Bibelbuch hat seine eigenen Schwerpunkte. Aber hier will ich eine Auswahl an Zusammenfassungen aus verschiedenen Teilen der Bibel aufzeigen:
2.1 In den 5 Büchern Mose
Am Ende der ersten fünf Bücher lesen wir verschiedene rückblickende Reden von Mose. Eine umfassende abschließende Zusammenfassung finden wir in 5. Mose 10,12:
Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, dass du die Gebote des HERRN hältst und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir’s wohlgehe?
Ich verstehe daraus, dass wir Gott fürchten und lieben sollen, damit wir ihm gehorsam sind, ihm dienen und seine Gebote halten.
2.2 In der Weisheitsliteratur
Die Bücher Hiob, Psalme, Sprüche, Prediger und Hohelied haben natürlich ihre jeweils eigenen Schwerpunkte. Während es bei Hiob um das Leid und Gottes Souveränität geht, lehren die Psalme die Anbetung Gottes in Freude und Leid und die Sprüche vor allem Gottesfurcht und weise Lebensführung. Ziemlich weit am Ende der Weisheitsliteratur finden wir in Prediger 12,13-14 eine spannende Zusammenfassung:
Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.
Das hört sich für mich sehr ähnlich wie 5. Mose 10,12 an: Gottesfurcht und Gebote halten.
2.3 In den Propheten
Bei den Propheten gibt es ein markantes Wort in Micha 6,8:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Drei Dinge werden gefordert:
- Gottes Wort halten = Richtige Lebensführung
- Liebe üben = Richtiges Verhalten gegenüber den Mitmenschen
- demütig sein vor deinem Gott = Richtige Beziehung gegenüber Gott
Man erkennt auch hier die zusammenfassenden Aussagen von oben wieder!
2.4 Bei Jesus
Wenn wir nun ins Neue Testament schauen, dann lesen wir diesbezüglich von einer spannenden Unterhaltung der Schriftgelehrten mit Jesus: Was ist das größte, höchste bzw. wichtigste Gebot Gottes? Jesus und die Schriftgelehrten fassen Gottes Willen in den Heiligen Schriften des Alten Testaments übereinstimmend im Doppelgebot der Liebe zusammen (Matthäus 22,37-40; vgl. Lukas 10,27):
Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
„Das Gesetz und die Propheten“ sind ein jüdischer Ausdruck für die Gesamtheit der Offenbarung Gottes in den Heiligen Schriften des Alten Testaments. In dem Doppelgebot der Liebe ist Gottes gesamter offenbarter Wille enthalten.
2.5 Bei Paulus
Beim studierten Paulus finden wir an vielen Stellen sehr ähnliche Zusammenfassungen von Gottes Willen wie bei Jesus. Hier mal nur die klaren Worte aus Römer 13,9-10:
Denn was da gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Ziemlich eindeutig, oder? Auch andere Autoren des Neuen Testaments wie Jakobus (Jak 2,8) und Johannes (1Joh 4,7) sehen in der Liebe den zentralen Willen Gottes.
3. Fazit: Was Gott von dir und mir will
Es ist lobenswert, dass wir uns mit vielen wichtigen Themen beschäftigen und uns in diversen Bereichen engagieren. Doch dürfen wir dabei nicht das Ziel und das Hauptanliegen Gottes vergessen! Was will Gott eigentlich von mir? Gott will am allermeisten, dass wir ihn uneingeschränkt lieben und unsere Mitmenschen so, wie wir uns selbst lieben.
Deshalb ist es so wichtig die Liebe im Blick zu behalten! Wir dürfen uns nicht in vielen untergeordneten Themen verzetteln oder bei ihnen stehen bleiben. Durch die untergeordneten Themen müssen wir immer wieder zum Ziel aller christlichen Lehre kommen: Liebe (vgl. 1. Timotheus 1,5)! Liebe ist in Gottes Willen das Wichtigste und das Entscheidende!
Ich glaube, dass wir das als Christen erstmal wieder lernen müssen. Bei allen Lehren und allen Lebensfragen muss es uns letztlich um eine größere Liebe gehen.
Hat dir dieser Artikel geholfen? Siehst du etwas klarer? Oder findest du Gottes Willen in einem anderen Bibelwort besser zusammengefasst?Ich würde mich sehr über einen Kommentar von dir freuen!
Wow. Sehr kurz aber treffend ausgeführt.
Mir ist noch 1. Tim. 2,4 eingefallen: Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Und das biblische Erlösungswerk trieft ja förmlich von Gottes Liebe zur Menschheit 😉
Ja, Gottes Rettungsintention ist sicher auch sehr zentral. Spannend ist die Frage, ob Gott uns rettet, damit wir lieben oder er uns beauftragt zu lieben (als Gesetz verstanden), damit wir durch das Evangelium gerettet werden können.
Beides scheint mir wahr zu sein.
Sorry, aber ich glaube, dass du in beiden Punkten irrst. Ich bin überzeugt, dass Gott uns nicht rettet, damit wir ihn lieben. Gott ist in sich vollkommen, er *braucht* unsere Liebe nicht. Noch, dass wir lieben müssen um gerettet zu werden. Rettung gibt’s nur aus Gnade, nicht aus Verdienst. Gott *will* unsere Liebe, dass macht einen riesengroßen Unterschied.
Unsere Liebe (also die von Menschen) ist letztendlich eine logische Reaktion auf Gottes Aktion: er liebte uns zuerst; und zwar als wir noch ihm (Gott) fern waren. Er macht uns ein Liebesangebot – man kann es annehmen oder ablehnen; so einfach ist das. Und wenn man es annimmt (mit ihn in eine Beziehung tritt), freut er sich selbstverständlich über eine gegenseitige Liebe – so funktionieren Beziehungen eben.
Was erwarten wir von unseren Partner am meisten? Das sie uns wirklich ehrlich lieben – das ist einfach das größte. Für die Beziehung mit Gott gilt das genauso 🙂
Was Gott also von dir will? Er will eine Beziehung mit Dir!
Hmm,
deinen Ausführungen stimme ich voll und ganz zu. Wahrscheinlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt 🙂
Liebe ist ohne Berechnung, sie ist einig mit dem Schöpfer.
Der Mensch ist verbunden mit seinem Schöpfer, und der Schöpfer hat ihn gebunden in eine gegenseitige Liebe, das ist das Leben in seiner Vollkommenheit.
Nun ist der Mensch ja herausgefallen aus dieser Verbindung, und hat sich an einen Anderen gebunden.
Darum kam Jesus, das wir wieder nach Hause kommen können, zurück in in diese Verbundenheit der Liebe, wie sie von Anfang an gedacht war. Das ist das erste Gebot. Und Gott rettet jeden der nach Hause will.
Mir gefällt auch deine Zusammenfassung Viktor, Wichtig auch Römer 13.9-10 So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Es gibt ja nicht wenige Christen heute, die sagen …. Liebe ja, aber Gesetze legen sie dann neu aus.
Hey Lilli, ich stimme dir zu.
Ich bin nur über den ersten Satz gestoplpert. Was meinst du damit?
Viktor,
Die Frage, ob Gott uns rettet, damit wir lieben…… od. ER uns beauftragt zu lieben….
Darin steckt ja eine Berechnung, ,,Liebe weil“ ….Gott die oder die Erwartung daran knüpft.
Ich glaube Gott liebt, weil ER Liebe ist, und wir lieben, weil wir wieder mit Ihm verbunden sind.
Das Wort Gottes (Gott selbst) ist die Liebe die tief in unser Lebes hineinstrahlt, auch wenn sie aufdeckt, was uns nicht gefällt (das Licht macht Sünde und Falschheit sichtbar). Halten wir diese Liebe aus, und bezeugenwir die Wahrheit der Worte aus Gott, dann kehren wir um (tun buße), so wächst in uns die Liebe zu Gott, und wir strahlen zurück.
Die Liebe ist immer ein aktives Geschehen, zuerst begegnet uns Gott in unserem Leben, …in den ersten Jahren meines Christseins viel es mir schwer zu glauben dass Gott mich wirklich liebt, aber durch Predigten und Bibellesen breitete sich das Wort in mir aus, und ich kam stück für stück zu der Erkenntnis, …ja ER liebt mich, und ich liebte Gott für Seine Liebe.
Und es ist eine echte Liebe, die nicht über meine Fehler (Sünde) hinweg sieht, sondern zuerst vergibt, und mir dann wieder aufhilft mein Leben zu ändern, also Ihm meine Schuld zu bringen, und Jesus mir dann den neuen Weg zeigt.