„Onkel Toms Hütte“ – Rezension mit Zitaten

„Onkel Toms Hütte“ ist ein Klassiker der Weltliteratur! Hier findest du eine Buchrezension, d.h. Bewertung des Buchs mit ein paar schönen Zitaten aus dem Buch.

1. Das Thema des Buchs „Onkel Toms Hütte“

In Onkel Toms Hütte geht es um die Sklaverei der Vereinigten Staaten von Amerika im 19. Jahrhundert. Im Roman wird uns aus den Leben von verschiedenen afroamerikanischen Sklaven, ihren Eigentümern und anderen Freien erzählt. Dabei gibt es eine zusammenhängende Geschichte, bei der es in den Unterhaltungen und der großen Erzählung um die Berechtigung der Sklaverei und die richtige Haltung aus der Perspektive der Sklaven geht.

„Wer hat jenen Mann zu meinem Master gemacht!? Das ist es, was ich gern wissen möchte“, sagte er.

Onkel Toms Hütte, S. 22. Ein Sklave fragt seine Frau, woher ein anderer Mensch das Recht hat, jemanden zu besitzen.

„Ich möchte ihn nicht verkaufen“, meinte Shelby nachdenklich, „ich bin ein humaner Mann, Sir, und es widerstrebt mir, den Jungen von seiner Mutter zu reißen.“

Onkel Toms Hütte, S.12.

Anschließend verkauft der humane Mann ihn doch.

Die große Geschichte des Buches will ich hier nicht wiedergeben, da es spannender ist sie selbst zu lesen. Das kann man sogar online tun. Wer zu faul ist, kann sich die Geschichte anschauen (dabei sind die Dialoge leider nicht so gut wie im Buch!):

https://www.youtube.com/watch?v=Gj74QdIQ1E0
Verfilmung 1965 von „Onkel Toms Hütte“. Eine andere Version von 1987 gibt es hier.

Das Thema Sklaverei ist nicht brandaktuell und dennoch ist das Buch lohnenswert, weil es sich auf viele andere Themen (z.B. Abtreibung) übertragen lässt!

„Ich schaffe die Mütter aus dem Wege; – aus den Augen, aus dem Sinn, wissen Sie, und wenn es geschehen ist und sich nichts mehr ändern läßt, so gewöhnen sie sich daran. Wenn die Neger ordentlich erzogen sind, erwarten sie gar nicht, ihre Kinder zu behalten. Darum kommen sie auch leicht darüber hinweg.“

Onkel Toms Hütte, S. 13.

Man denke an die Parallelen zur heutigen Mutter-Kind-Situation.

Der gläubige Onkel Tom

2. Warum sollte man „Onkel Toms Hütte“ heute noch lesen?

„Onkel Toms Hütte“ wurde 1851 von der Pfarrerstochter Harriet Beecher Stowe geschrieben. Es wurde zu einem Bestseller des 19. Jahrhunderts und zu einem der einflussreichsten Bücher aller Zeiten:

Der Roman traf den Nerv der amerikanischen Gesellschaft. Innerhalb von 48 Stunden war die Erstauflage von 5000 Exemplaren verkauft, allein im ersten Jahr fanden mehr als 300.000 Bände ihre Käufer. Heute gilt „Onkel Toms Hütte“ in den USA nach der Bibel als erfolgreichstes Buch des 19. Jahrhunderts. Es wurde in mehr als 60 Sprachen übersetzt.

„Die kleine Frau, die den US-Bürgerkrieg auslöste“ auf Welt.de

Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten! Die Autorin hat sorgfältig recherchiert, Augenzeugenberichte verwendet und war selbst Augenzeugin mancher Geschehnisse dieser Tage. 1853 veröffentlichte Beecher Stowe ein zweites Buch: A Key to Uncle Tom’s Cabin. Dort brachte sie Belege für ihre Darstellungen und reagierte auf ihre zahlreichen Kritiker.

Das Buch erschien zunächst fortlaufend in der Zeitung „The National Era“.

Spannend ist das Buch „Onkel Toms Hütte“ vor allem aufgrund der tiefen Gläubigkeit zahlreicher Charaktere. Wie sollen sie als Christen handeln?

„Was willst du tun? George, tu nichts Böses, vertrau auf Gott, so wird er dich erlösen.“

„Ich bin nicht so christlich wie du, Eliza. Ich kann nicht auf Gott vertrauen! Warum läßt Er solche Dinge geschehen?“

„O George, wir müssen Glauben haben. Die Missis sagt, daß Gott gerade dann alles zum besten kehrt, wenn es uns schlechtgeht.“

„Das sagt sich leicht für Leute, die auf Sofas sitzen und in ihren Kutschen fahren. In meiner Lage würden sie sicher auch anders denken.“

Onkel Toms Hütte, S. 23.

Diese Frage stellt sich auch für die Eigentümer der Sklaven:

„Ich habe ihr gesagt, daß eine Seele mehr wert ist als alles Geld auf Erden; wie soll sie mir glauben, wenn wir uns dann einfach umdrehen und ihr Kind verkaufen?“

Onkel Toms Hütte, S. 39.

Aufgrund seines Glaubens verhält Onkel Tom sich außergewöhnlich demütig. Diese „Unterwürfigkeit“ hat in den USA heftige Kritik ausgelöst und so ist Uncle Tom („Onkel Tom“) sogar zum Schimpfwort geworden. 

Ich habe diese Kinderbuch-Version gelesen.

3. Persönliche Rezension (Buchbewertung)

Mir hat das Buch in vielfacher Hinsicht sehr gut gefallen!

  1. Es ist leicht zu lesen! Es gibt viele in sich abgeschlossene Kapitel bei denen man ohne Probleme pausieren kann. Außerdem liest es sich in der Version von Dr. Freya Stephan-Kühn (siehe Bild oben) sehr leicht verständlich und ohne Längen.
  2. Das Buch hat nicht nur einen christlichen Anstrich, sondern die Christen ringen um ein entsprechendes Leben. Natürlich kann man das Buch auch ohne besondere Kenntnisnahme des Glaubens der Personen lesen (was meistens geschieht). Aber dann bekommt es nicht die Tiefe, die das Buch hat!
  3. Das Buch ist humorvoll und ernst zugleich. Dieser Mix hat mir sehr gefallen. Vor allem die Gespräche sind erstklassig. Hier ein Beispiel:

„Allerdings ist ein Gesetz durchgegangen, das es verbietet, den von Kentucky herüberkommenden Sklaven weiterzuhelfen.“

„Es untersagt uns doch nicht, diesen armen Geschöpfen ein Nachlager zu geben, ihnen etwas zu essen vorzusetzen und ihnen ein paar alte Kleider zu schenken?“

„Doch genau das.“

„Ihr solltet euch schämen, John, solche Gesetze zu machen. Hast du etwa dafür gestimmt? Die armen schutzlosen Geschöpfe! Es ist ein gottloses Gesetz, und ich zumindest werde es brechen, sobald sich Gelegenheit dazu findet. Es ist weit gekommen, wenn eine Frau einem armen, hungernden Geschöpf nicht einmal ein warmes Abendessen und ein Bett geben darf, bloß weil es sich um Sklaven handelt, die ihr Leben lang mißhandelt wurden.“

„Deine Gefühle sind edel und gut, Mary, und ich liebe dich deshalb, aber bei alledem, liebes Kind, dürfen wir unser Gefühl nicht mit unserm Verstand durchgehen lassen. Du mußt bedenken, daß es sich um öffentliche Interessen handelt.“

„Nun John, ich verstehe nichts von Politik; aber ich kann meine Bibel lesen, und darin steht, daß ich Hungrige speisen, Nackte kleiden und Betrübte trösten soll, und ich denke der Bibel zu folgen.“

„Aber in Fällen, wo man damit der Gesamtheit Schaden zufügt?“

„Der Gehorsam gegen Gott bringt nie Schaden; es ist stets für alle am besten, wenn man tut, was er uns befiehlt.“

Onkel Toms Hütte, S. 71-72.

Das Buch ist nicht weich gespült:

„Geschieht ihm recht“, sagte Tante Chloe entrüstet, „es wird ihm noch einmal schlimmer gehen, wenn der Herr ihn holt. Wollen sehen, was er dann für ein Gesicht macht.“

„Er kommt sicherlich in die Hölle“, sagte der kleine Jake.

„Er verdient es“ fügte Tante Chloe grimmig hinzu.

Onkel Toms Hütte, S. 61.

Obwohl es sich so gut liest, würde ich es nicht für Kinder unter 10 Jahre empfehlen. Ich glaube die Inhalte und der Humor können erst ab diesem Alter verstanden werden.

Titel: Onkel Toms Hütte (Original „Uncle Toms Cabin“)
Autor: Harriet Beecher-Stowe
Sei­ten: 208
Jahr: 2014
Ver­lag: SCM R.Brockhaus
ISBN: 978-3-417-28636-6
Preis: 9,95 EUR

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3 Antworten

  1. Lilli sagt:

    Onkel Toms Hütte habe ich schon öfters gesehen, sowie auch andere Filme über Sklavenhandel.
    Es ist unglaublich das die Sklaverei ein legalisiertes Menschenrecht der ,,Weissen“ Gesellschaft war… wirklich traurig, und heute gibt es noch immer Weltweit Menschen, die als Sklaven missbraucht werden.

    Demut,…..,,so ist ,,Onkel Tom“ sogar ein Schimpfwort geworden“
    So ist es heute auch wieder, wer demütig seinen Weg mit Gott geht, erregt ,,Ärgernis“, …..man will mutige, selbstbewusste Draufgänger sehen, der Hass richtet sich gegen die, die still und treu ihren Blick auf die Liebe richten, z.B. (Abtreibung) Kinder denen das Leben verwehrt wird.

    Du musst bedenken, daß es sich um öffentliches Interesse handelt“
    aus Onkel Toms Hütte, S. 71-72
    Hier wird sichtbar, was auch heute gedacht wird, ….öffentliches Interesse….dazu schweigt man lieber, auch wenn es einem nicht gefällt, …..oder man beklatscht und befeuert den Fortschritt.
    Wer heute nach der Bibel lebt, wird immer agressiver dargestellt.
    Es kommt alles wieder“……der Mensch hat sich nicht geändert, ….je mehr Raum man ihm gibt ….umso mehr nimmt er sich, –skrupel hat er keine!

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